Mittwoch, 5. März 2008

François Ozon Film du mois 5x2

François Ozons 5x2 - gleich ein Paukenschlag, ein Meisterwerk. Nach der exaltierten Hommage an die magischen 8 Frauen und seinem raffinierten Krimi Swimming Pool demonstriert Ozon hier, welche Souveränität er nun gewonnen hat, welch elektrisierende Präzision er mit zwei grandiosen Darstellern wie Valeria Bruni Tedeschi und Stéphane Freiss in Szene setzen kann. Unendlich traurig, umwerfend schön und wahrhaftig. Traurig, weil Cocteaus maliziöse Definition der Liebe - „Liebe ist das, wo immer einer leidet und der andere sich langweilt.“ - bewiesen wird, aber ohne Zynismus, ohne Ironie, mit einer gestischen Evidenz, wie sie nur das französische Kino hinkriegt: schwereloser Tanz und unerbittliche Wahrheit. Ozon kann uns Blicke vorführen, denen man jeden Funken der Leidenschaft uneingeschränkt glaubt, und Berührungen, die alle Schattierungen des Begehrens fühlbar machen. Um so grausamer, wenn dann dort, wo Zartheit und vertrautes Geflüster war, das Szenario der Desillusionierungen in jeder Nuance durchgespielt wird: Eifersucht, Konkurrenz, Aversionen, Gleichgültigkeit.

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